Wir hocken im Bus. Die Scheiben sind von innen beschlagen. Von außen sehen sie aus wie Raufasertapete aus Wasser. Von außen rennen die Regentropfen um die Wette. Draußen fängt langsam alles an zu schwimmen. Auf dem Parkplatz riesige Pfützen, die Wiese ringsum unter Wasser, vom Dach der öffentlichen Klos fällt ein Wasservorhang. Drinnen im Van ist alles klamm. Es regnet seit 3 Tagen. Quasi ununterbrochen.
Die Locals sagen: Isn't it beautiful? Die Locals sagen: Die Feuer, die seit September gebrannt haben, sind jetzt aus. Sie erzählen von der Dürre der letzten Jahre. Sie erzählen von der Weinernte, die dieses Jahr wegen der Feuer und krasser Rauchentwicklung weitgehend ausfällt. Der lokale Supermarkt entschuldigt sich aus gleichem Grund wegen möglicher Engpässe in der Obst- und Gemüseabteilung. Die Locals freuen sich en Ast über den Regen. Wir als Reisende nicht ganz so sehr, versuchens aber gelassen zu nehmen.
Ich hab mir gedacht, eigentlich ist so ein Van auch nichts anderes als eine Extremform von einem Tiny House. Und genau darin richten wir uns jetzt ein. Wir hören Podcasts und lesen Bücher vor oder für uns selbst, hören in neue Musik rein und loten die Grenzen unserer ebenfalls tiny Küche aus, lassen uns auf Spaziergängen durchweichen und schauen ab und zu verstohlen auf den Wetterbericht für die nächsten Tage. Ab Freitag soll es wieder schöner werden. Also 'schon' in fünf Tagen... :/ :D