Auszeit von der Hitze
4 Tage in Da Lat in Südvietnam
Gepostet von Judith
am 22.09.19
(22.09.19 Ortszeit)
(Tag 217)
in Vietnam
city
countryside
Hoi an war nichts für mich. Eine wunderschöne Altstadt voller Souvenirläden und Restaurants für Tourist*innen aus aller Welt. Hochstilisiert zu einer Art Disneyland. Dazu Hostels mit Pool und Happy Hour und Strand in greifbarer Nähe. Bevölkert von Scharen an Travellern und Urlauber*innen aus allen westlichen Ländern. Ihr seht keinen Haken? Hört sich doch alles großartig an? Fand Mu auch. Ich nicht. Je mehr Travellern wir begegneten, je mehr sich die Gelegenheit für lässiges Gruppenabhängen am Pool oder zum gemeinsamen Bier- und Cocktailabend ergab, desto mehr wollte ich wegrennen. Desto mehr fühlte ich mich als Almöi. Nach zwei Tagen habe ich reißaus genommen und bin eher als Mu abgereist. Ab in die Berge. Ab ins vietnamesische Hochland in Südvietnam. Ab nach Da Lat. Dorthin, wo es nie zu heiß wird. Dorthin, wo der Boden so fruchtbar ist, dass hier Landwirtschaft betrieben wird wie blöd und es hier Sachen gibt, wie Erdbeeren und Spargel. Dorthin, wo die französischen Kolonialherren einst die Locals verdrängten und einen Kurort gründeten: Da Lat.
Und die Flucht hat sich gelohnt. Da Lat ist großartig. Vier Tage nicht schwitzen. Dafür mountainbiken und wandern. Die Leftovers der Franzos*innen aufspüren und durch den leicht muffigen Sommersitz des letzten Kaisers streifen. Pagoden und den riesigen Nachtmarkt besuchen. Und: Endlich Mal wieder sowas wie frieren und die Freude auf eine heiße Dusche. Mega!