Ein paar Worte zu diesem Blog und ein GROSSES Dankeschön an sein tolles Publikum
Gepostet von Judith
am 30.03.20
(Tag 407)
in Deutschland
Wie Mu schon meinte: Wir freuen uns sehr über alle, die Lust und Freude dran hatten uns über den Blog auf der Reise zu begleiten! Vielen Dank für euer Dabeibleiben, euer positives Feedback, eure Nachfragen. Schlicht euer Mitlesen. Das hat uns immer sehr gefreut und das Gefühl vermittelt auch sonstwo auf der Welt mit lieben Freund*innen und Familie connected zu bleiben! Für uns ist der Blog zu einer Art Reisetagebuch geworden, das uns erinnern hilft und mit dem wir gleichzeitig alle Interessierten und Lieben auf dem Laufenden halten können.
Aber was auch klar sein muss: Natürlich zeigt dieser Blog immer nur Ausschnitte. Wie die Augen eines Chamäleons immer nur kreisförmige Ausschnitte der umgebenden Landschaft links und rechts abbilden. Die Beiträge sind stets spezifische Spotlights auf konkrete Situationen, Leute oder Orte und auch Stimmungen. Auf aktuelles Wissen und Nichtwissen und alle Schattierungen dazwischen. Die Reise als ganzes lässt sich so nie abbilden.
Manche Themen und Motive haben wir auch absichtlich nie beleuchtet, v.a. aus Gründen der Diskretion oder des Datenschutzes. Wir haben uns sehr zurückgehalten Porträts von Leuten unterwegs zu machen, insbesondere von Locals und am allermeisten von Kindern und Indigenen. Das ist natürlich irgendwie auch total schade, weil gerade die Leute einen Eindruck von Stimmungen, Gesellschaft und Kultur unterwegs vermitteln aber wir wollten möglichst wenig, am besten gar keine Nahaufnahmen von Menschen hier hochladen, wenn wir nicht ihre Zustimmung eingeholt hatten und die ließ sich bei der Sprachbarriere oft nicht einholen. Wir haben auch bewusst darauf verzichtet, an bestimmten Orten von Schicksalsschlägen spezifischer Einzelpersonen zu berichten, um weder einer vagen Sensationsgier (unserer eigenen und die potentielle*r Leser*innen) zu verfallen, noch die Personen, ihre Arbeitsplätze oder Unternehmen durch irgendwelche blöden Zufälle in Schwierigkeiten zu bringen. Und wir haben auch keinen Eintrag zu unserem nervigen und langwierigen Prozess für das chinesische Visum in der Botschaft in Ulan Bator gemacht, um uns nicht selbst an der Grenze in eventuelle Schwierigkeiten bei der Einreise nach China zu bringen.
Und dann sind da noch die Aspekte, die sich schlecht in Worte fassen lassen und damit einfach hinten runterfallen. Gerüche zum Beispiel oder Geräuschkulissen. Und all jene Themen, zu denen wir eigentlich was schreiben wollten und aus verschiedensten Gründen nicht dazu gekommen sind. Ich hab mich zum Beispiel in Vietnam ziemlich intensiv mit dem Vietnamkrieg auseinandergesetzt, sogar einen Eintrag dazu angefangen aber dann nie fertiggestellt.
Und was wir auch noch nie thematisiert haben, ist eine Frage, die uns in letzter Zeit sehr oft gestellt wird: Wo war es denn am schönsten? Ehrlich gesagt, ganz schwierige Frage! Aber wenn ich es wirklich ganz hart auf eine Sache runterbrechen müsste, dann wäre es für mich dieser Moment: Als wir spät nachts im Hunter Valley/Australien mit unserem Van von einem schönen Abend mit Steinofenpizza und brasilianischer Livemusik
zu der Olivenfarm zurückfahren, auf der wir gerade bleiben durften. Auf dem Bett hinten im Van sitzen die beiden Musiker*innen, die sich gerade während des Reisens kennengelernt haben und gerade arg dabei sind sich ineinander zu verlieben und musizieren weiter. So gings beim schönsten Autoradio, das ich je hatte, gemeinsam durchs Dunkel heimwärts.
Danke an euch alle nochmal fürs Mitlesen! Wir freuen uns jetzt sehr, euch alle nach und nach wieder virtuell oder live wiederzusehen, mit 2 Meter Abstand versteht sich. Endlich mal die Klappe zu halten und stattdessen von euch zu hören, wie es euch geht und wie das letzte Jahr zu euch war. Bis bald also :)